Wanderausstellung "Erschossen in Moskau..."
Die deutschen und österreichischen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950-1953
Die Ausstellung
Ergänzend zur Publikation dient die Wanderausstellung dazu, die bislang unerforschten Ereignisse um die Hinrichtung von nahezu 1000 Deutschen in Moskau und deren historische Zusammenhänge erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie widmet sich dem Leidensweg der Opfer, die in den Jahren 1950 bis 1953 zumeist durch ostdeutsche Behörden unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet, von sowjetischen Militärtribunalen zum Tode verurteilt und vom sowjetischen Geheimdienst MGB in Moskau erschossen wurden. Jahrzehnte vergingen, in denen die Familien keinerlei Auskunft über den Verbleib ihrer Angehörigen erhielten, und für viele Betroffene bringen erst das Totenbuch und die Ausstellung Gewissheit über das Schicksal der Vermissten.
Österreich
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch in Österreich viele Menschen Opfer des sowjetischen Repressionsapparates. Von 1950-1953 wurden über 100 Menschen aus Österreich von sowjetischen Militärtribunalen zum Tode verurteilt, in Moskau hingerichtet und ebenfalls auf dem Donskoje-Friedhof verscharrt. Das Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung in Graz hat die Schicksale dieser Menschen aufgearbeitet. Die Ausstellung widmet sich mit zwei zusätzlichen Tafeln auch dem Schicksal der österreichischen Opfer.
Aufbau der Ausstellung
Die Ausstellung thematisiert auf den Außentafeln den generellen Schicksalsweg der Opfer, die Methoden der Verfolgung, Verhaftung, Verurteilung und die anschließende Verschleppung der Todeskandidaten durch das MGB nach Moskau sowie die Hinrichtung im dortigen Gefängnis Butyrka. Ebenso finden sich hier Erläuterungen zu der langen vergeblichen Suche der Angehörigen und der wissenschaftlichen Aufklärung durch das Forschungsprojekt. Auf fünf der Innentafeln werden für die Zeit des Kalten Krieges „typische“ Opfergruppen der Geheimdienste vorgestellt. So wird zum Beispiel auf den Widerstand von Jugendlichen aus der Oberschule Altenburg sowie Angehörigen der Universitäten Berlin und Rostock eingegangen. Die zwei mittleren Innentafeln sind den Namen und biografischen Daten der 927 in Moskau Erschossenen gewidmet.
Ausstellungskalender
21. Januar 2015 bis 20. Januar 2016 | Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam |
27. April 2014 | Gedenkstätte Bautzner Straße, Dresden |
18. November bis 15. Dezember 2013 | Altes Archiv des Erfurter Rathauses |
17. November bis 15. Dezember 2009 | Karl-Franzens-Universität Graz |
16. Oktober bis 13. November 2009 | Niederösterreichisches Landesarchiv St. Pölten |
30./31. Mai 2009 | Humboldt-Universität zu Berlin |
21. Oktober bis 24. November 2008 | Marienkirche in Großenhain |
17. Juni bis zum 15. Oktober 2008 | Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn |
18. April bis 16. Juni 2008 | Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer politischer Gewaltherrschaft 1945-1989 |
6. März bis 15. April 2008 | Gedenkstätte Point Alpha |
24. Januar – 5. März 2008 | Rathaus der Stadt Chemnitz |
5. Dezember 2007 – 21. Januar 2008 | Staatsarchiv Hamburg |
5. bis 30. November 2007 | Fachhochschule Eberswalde |
10. September – 4. Oktober 2007 | Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Truman-Haus, Potsdam |
10. Juli – 4. September 2007 | Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau |
11. Juni – 6. Juli 2007 | Rathaus der Hansestadt Rostock |
2. Mai – 4. Juni 2007 | Sparkasse Vogtland in Oelsnitz |
23. März – 28. April 2007 | Gedenkstätte „Runde Ecke“, Leipzig |
23. Sept. – 3. Nov. 2006 | Gedenkstätte „Roter Ochse“, Halle |
21. Aug. – 22. Sep. 2006 | Thüringer Landtag, Erfurt |
20. Juni – 30. Juli 2006 | Landgericht Schwerin |
5. Mai – 18. Juni 2006 | Gedenkstätte Bautzen |
1. April – 2. Mai 2006 | Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen |
9. März – 29. März 2006 | Vertretung des Freistaates Thüringen beim Bund, Berlin |