Provenienz des Gemäldes „Frauen im Blumengarten“ von Emil Nolde

Provenienz des Gemäldes „Frauen im Blumengarten“ von Emil Nolde

im Auftrag des Lehmbruck-Museums, Duisburg

Von Januar 2015 bis Juni 2015 recherchierte Facts & Files zur Herkunft des Gemäldes „Frauen im Blumengarten“. Das Gemälde befand sich seit 1958 im Lehmbruck-Museum in Duisburg. Es war bis 1942 in der Kunstsammlung von Eduard Müller. Im Jahr 2017 wurde es an die Erben Eduard Müllers restituiert.


Eduard Müller war seit 1901 in der Zigarettenindustrie tätig und Teilhaber der Zigarettenfabrik Adler-Compagnie in Dresden. Er sammelte Gemälde und Graphiken zeitgenössischer Künstler.

Ab 1933 wurden er und seine Familie als Juden verfolgt. Eduard Müller wurde gezwungen, Grundstücke und Wertpapiere zu veräußern. Er und seine Frau Rita versuchten ab 1939, zu ihrem Sohn nach Ecuador zu emigrieren, was aber aufgrund des Ausbruchs des Krieges nicht gelang.

Eduard Müller wurde 1941 verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er im Februar 1942 ermordet wurde. Seine Frau Rita bemühte sich, illegal nach Budapest zu reisen, um bei ihrer dort lebenden Tochter Schutz zu finden. Zur Finanzierung dieser Flucht verkaufte sie das Gemälde von Nolde. Sie wurde auf dem Weg nach Budapest verhaftet und im Juli 1942 in Auschwitz ermordet.

Am 30. November 2015 erkannte das Kuratorium des Lehmbruck-Museums an, dass es sich um einen verfolgungsbedingten Vermögensverlust nach Definition der Handreichung zur Umsetzung der „Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz“ vom Dezember 1999 in der überarbeiteten Fassung vom November 2007 handelt.

Ansprechpartner

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Beate Schreiber
FaCTS & FILES
T: +49 (0)30 / 480 986 20
schreiber@factsandfiles.com